Zu mir kommen immer wieder Menschen in der Mitte des Lebens, die vor den Scherben ihrer Beziehung stehen. Ein Betrug ist aufgeflogen oder gebeichtet worden.

Warum bin ich betrogen worden? Hätte ich den Betrug verhindern können? Wie kann man jemandem das antun? Was ist falsch an mir? Warum geht jemand fremd? – Quälende Fragen, welche die Betrogenen umtreiben und nicht loslassen.

Das Ganze ist extrem schmerzhaft und die beiden müssen sich überlegen, wie es nun weiter geht. Wenn Kinder vorhanden sind, dann ist der Gedanke an Trennung nochmal schwieriger, weil wir ahnen, was wir ihnen damit antun.

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Woher der größte Schmerz kommt

Der größte Schmerz kommt für den betrogenen Partner daher, wie er gedanklich damit umgeht. Tatsächlich rührt aller Schmerz aus den Gedanken über den Betrug und den Geschichten, die man sich selbst darüber erzählt.

Der betrogene Part sucht verzweifelt nach Erklärungen. Nach Gründen. Die große Frage ist das Warum. Vieles dreht sich auch um die Frage: Was hab ich falsch gemacht?

Dein mutmaßlicher Anteil daran

Mal vorweg: Wahrscheinlich hattest du zumindest einen Anteil daran, dass es so weit gekommen ist.

Du warst nun mal nicht perfekt. Du warst nicht alles für deinen Partner, was er sich erwünscht oder erträumt hätte. Du warst und bist ein Mensch mit Schwächen und Fehlern.

Genau wie jeder andere Mensch auch. Denn so sind Menschen.

Ein Haupt“fehler“, den du vermutlich gemacht hast ist: du warst sehr mit deinen eigenen Themen beschäftigt und hast deinen Partner aus den Augen und vielleicht auch aus dem Herzen verloren.

Du hast vor dich hin gewurschtelt und jeden Tag irgendwie funktioniert und dich nicht wirklich mit Beziehungen und persönlichem Wachstum und gemeinsamem Wachstum beschäftigt und vor allem deinen Partner nicht als den Nummer 1 Schatz in deinem Leben behandelt. Du hast ihm deshalb nicht wirklich zugehört und dich nicht ehrlich interessiert, was er sich wünscht und braucht für sein Glück.

Warum eigentlich nicht? Vermutlich, weil du eben so sehr mit dir selbst beschäftigt warst, mit Funktionieren und Leisten und Wichtig sein für alle anderen – nur deinen Partner hast du eher hintangestellt, weil du dich entweder schon innerlich verabschiedet hattest wegen früherer Verletzungen oder weil du dich zu sicher gefühlt hast und ihn für selbstverständlich genommen hast.

Und du warst vermutlich nicht besonders gut im Reden über Probleme und Störungen. So wie die allermeisten Menschen. Vielleicht hast du Probleme eher totgeschwiegen oder du hast ständig kritisiert und genörgelt und immer wieder ist es in heftigen Streit ausgeartet. Das alles könnte – so vermute ich mal, dein Anteil gewesen sein.

Das klingt vielleicht hart und viel. Doch warte… wenn du nachdenkst: Das gleiche trifft oder traf vermutlich auch für deinen Partner zu. Nur ist dieser irgendwann ausgebrochen, um sich wieder lebendig zu fühlen.

Und dieser Schritt, auszubrechen, hat dann ganz viel mit ihm zu tun und gar nicht so viel mit dir.

Doch dazu später noch mehr.

 

Gedanken, die nicht hilfreich sind und dich nur runterziehen:

 Ich bin offenbar nicht genug gewesen

Wie schlimm muss es mit mir gewesen sein. Wie unglücklich war er offenbar mit mir. Das heißt doch, dass ich kein guter Partner bin, kein guter Mensch bin.

Ich bin offenbar nicht liebenswert genug, dass ich so was verdient habe.

Man gibt dem anderen natürlich auch viel Schuld.

Doch der große Schmerz kommt daher, dass wir Schuld und Aggression nach innen richten und wie wir selber über uns urteilen und mit uns reden.

Wie konnte ich nur so blöd sein und nichts davon merken? Wie naiv war ich doch, an Treue zu glauben. Ich hätte es doch merken müssen.

Gedanken wie diese schaffen es, einen Menschen fertig zu machen. Du ziehst dich damit selbst in einer furchtbaren Spirale negativen Denkens und Verurteilens herunter. Der innere Kritiker spielt verrückt und läuft Amok.

Genauso gut könnte man sich eine Peitsche in die Hand geben und sich täglich den Rücken auspeitschen. Diese Gedanken sind selbstverletzend und bringen uns kein Stück weiter. Wir sehen es nur nicht und merken es erst, wenn wir am Boden sind und keine Kraft mehr haben.

Also: wenn du dich wieder besser fühlen möchtest, hör auf mit diesen Gedanken, die dich nur runterziehen.

5-4-3-2-1- Stopp – neu denken. Wie will ich mich fühlen?

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Es ging nicht um dich

Ich sag dir mal was: Es ging im Moment der Entscheidung für den Betrug nicht wirklich um dich. Es ging nicht um dich. Das wäre vermutlich anderen Partnern ähnlich früher oder später passiert.

Wenn du denkst, es war nur wegen deiner Fehler und Schwächen – dann überschätzt du deinen Einfluss auf die Beziehung.

Menschen gehen fremd, wegen sich selbst. Weil sie eine große Sehnsucht verspüren, die gestillt werden möchte. Da ist ein Loch im Herzen, etwas, das sich sehnt und sucht nach Erfüllung. Heimlichkeit gehört dazu und Leidenschaft. Beides sorgt dafür, sich wieder lebendig zu fühlen, etwas was im Alltag so sehr fehlt.

Besonders anfällig sind sie dann, wenn sie mit sich und der Welt nicht wirklich zufrieden und glücklich sind. Wenn sie Probleme haben, den eigenen Selbstwert anzuerkennen. Wenn sie im Beruf unzufrieden sind, wenn sie manchmal ohne ersichtlichen Grund nicht glücklich sind. Dann suchen sie nach etwas, dieses Loch im Herzen zu stopfen. Sie suchen und wenn dann eine Gelegenheit sich ergibt und ein attraktiver Mensch sich kümmert und Zeit mit einem verbringt, dann wird die Gelegenheit ergriffen und im Außen nach Erfüllung gesucht.

Häufige Fragen, die Betrogene sich stellen

Warum hat er nicht versucht, mit mir glücklich zu werden?

Vorannahmen und Resignation

Bei Paaren sind die Verhaltensmuster nach einigen Jahren so eingefahren, dass sie meinen, den anderen in und auswendig zu kennen. Es wird einfach hineininterpretiert, was dieser Gesichtsausdruck und dieses Schulterzucken bedeutet und sofort wird es als Ablehnung, Desinteresse oder Provokation gedeutet. Man macht sich nicht mehr die Mühe, nachzufragen: Was genau meinst du jetzt damit? Man WEISS es schon! Denn ich kenne dich ja, Ich weiß ja genau, wie du tickst. Das war noch jedes Mal so, also auch jetzt.

Derjenige der schließlich fremdgeht, hat oftmals schon lange vorher aufgegeben und resigniert. Es bringt ja sowieso nichts, irgendetwas zu verändern. Der andere kapiert einfach nicht, was ich mir wünsche. Vielleicht hat die Frau oder der Mann es ja auch schon mehrmals versucht Wünsche zu äußern, Vorschläge zu machen, Veränderungen anzuregen …. und ist jedes Mal gegen eine Wand gelaufen.

Verständlich, dass irgendwann aufgegeben wird.

Schlechter Umgang miteinander

Das Paar hat längst aufgegeben sich wirklich auszutauschen, sich offen und interessiert zuzuhören und aufeinander einzugehen.

Warum?

Wärme, Herzlichkeit, Freundlichkeit geht tatsächlich vielen Paaren unterwegs verloren. Sie behandeln sich gegenseitig schlechter und unfreundlicher als irgendjemand anderen. Der ganze Frust aufs Leben wird am anderen ausgelassen. Niemals würden sie mit der besten Freundin oder dem Kollegen so reden wie mit dem eigenen Partner. Und die Männer machen es genauso.

Unhöflichkeiten, Respektlosigkeiten, Schweigen, verächtliches Schnauben und Schulterzucken, Lächerlichmachen vor anderen – das sind spitzige Seitenhiebe, die viele kleine Verletzungen schaffen.

Den beiden oder wenigstens einem davon ist das Vertrauen in den anderen verloren gegangen. Dieses Gefühl: ich kann mich auf dich verlassen und du stehst immer zu mir.

Andere Prioritäten

Ein weiter Grund ist: Weil jeder nur noch funktioniert in seiner Rolle als Mutter oder Vater oder im Beruf, meist alles miteinander und nebeneinander.

Die beiden haben sich als Paar aus den Augen verloren. Alles andere ist wichtiger. Das heißt, die Prioritäten waren anders gesetzt.

Warum?

Weil es für uns so wichtig ist, gut zu sein, uns wertvoll zu fühlen. Wir legen so viel Wert auf Leistung und äußeren Schein, auf Geld und Prestige, dass das die Priorität Nummer eins in unserem Leben ist.

Oder es sind nicht die äußeren Güter, die wir anhäufen müssen sondern unser guter Ruf ist uns so wichtig, wichtiger als alles andere: dafür engagieren wir uns zusätzlich im Beruf und übernehmen Sonderaufgaben. Oder wir sind zusätzlich im Verein und ehrenamtlich unterwegs, um uns endlich wertvoll fühlen zu können. Bei dieser Suche nach Wertschätzung, die gleichzeitig eine unstillbare Sucht bei den meisten Menschen ist, bleibt oft kein Platz mehr für eine gelebte Partnerschaft.

Doch irgendwann wird es wieder lebendig und fragt an, das Bedürfnis nach Nähe, nach echter Initimität. Doch der Partner ist zum funktionierenden Roboter geworden. Damit ist leidenschaftliche Liebe schwer vorstellbar. Das Feuer ist aus zwischen den beiden.

 

Persönliche Krise als Auslöser

Besonders anfällig zum Fremdgehen ist jemand, der eine persönliche Krise erlebt.

Wenn jemand seinen 30., 40. Oder einen anderen bedeutsamen Geburtstag erreicht hat, dann ist es wahrscheinlich, dass er sich fragt: Soll das jetzt alles gewesen sein? Hab ich bisher das erlebt, was ich im Leben erleben möchte?

Umso größer wird der Wunsch nach Veränderung und Neuanfang, nach dem Stillen von Sehnsüchten und der Erfüllung von Träumen, wenn man einen Todesfall erlebt von jemand Nahestehendem oder einem Menschen in ähnlicher Situation wie man selbst, man muss ihn nicht einmal gekannt haben. Es reicht manchmal schon, die Todesanzeige von jemandem zu lesen der den gleichen Jahrgang hatte wie man selbst.

Oder eine überstandene schwere Krankheit kann eine Midlife-Crisis hervorrufen: den Entschluss, jetzt aber das beste aus seinem Leben noch rauszuholen.

Viele Gründe liegen im Fremdgehenden selbst

Wenn du als Betrogener oder Betrogene dies hörst oder liest, dann merkst du, dass viele dieser Gründe im anderen liegen. Er oder sie hat ein Thema, das er für sich lösen wollte.

Oft steckt dahinter auch die Sehnsucht, wirklich bedeutsam und wertvoll für jemanden zu sein. Begehrt und geliebt und bewundert zu werden.

Wer dafür anfällig ist und viel Bestätigung von außen braucht, das aber in der Partnerschaft kaum bekommt, dem tut es so gut, all dies endlich mal wieder zu erleben.

Esther Perel, die große Paartherapeutin sagt, jemand der fremd geht, läuft eigentlich nicht vor dem Partner davon, sondern vor sich selbst.

Ein Hauptgrund für eine Affaire scheint zu sein: sich wieder lebendig fühlen zu wollen. Das Ausbrechen aus den starren Regeln des Funktionierenmüssens gehört offenbar dazu und kommt dem Bedürfnis nach mehr Lebendigkeit entgegen.

Je schlechter es jemandem geht, umso mehr kreisen die Gedanken nur noch um sich selbst und das eigene Befinden.

Man erwartet dann, dass der Partner doch eigentlich dafür da wäre, dass es einem gut geht. Er sollte… er müsste doch eigentlich…

Die Erwartungen an den einen Partner sind hoch

Was früher eine ganzes Dorf erledigt hat, um die verschiedensten Bedürfnisse zu erfüllen, soll heutzutage ein einziger Partner für einen sein.

Nun könnte man natürlich sagen: Na gut, dann hat er sich die Leidenschaft eben außerhalb geholt. Das wäre auch vielleicht nicht so schlimm, wenn es nicht eine Verletzung eines Versprechens wäre, wenn es offen im gegenseitigen Einverständnis passiert wäre. Doch mit unserem Wunsch nach Monogamie passt das halt nicht zusammen.

Was ich damit sagen will

Ein Partner kann nicht alles erfüllen, was man sich wünscht. Keine einzige Person kann das. Dafür kannst du wirklich nichts. Deshalb ist jeder dafür verantwortlich im Einklang mit den eigenen Werten für seine Bedürfnisse zu sorgen.

Wenn es nochmal was werden soll, darf der Fremdgehende Part anerkennen, wie sehr er damit das Vertrauen und deine und eure Werte verletzt hat.

 

Hätte ich es verhindern können?

Ganz ehrlich? Nur wenn du ein anderer Mensch zu diesem Zeitpunkt gewesen wärst. Und dein Partner auch. Doch ihr wart nun mal eben genau so. Ihr hattet eure Kommunikationsprobleme. Ihr wusstet einfach nicht, wie ihr anders oder besser miteinander umgehen hättet können. Die Umstände waren genau so wie sie eben waren. Vielleicht mit viel Stress im Job und kleinen Kindern. Oder mit anderen großen Baustellen im Herzen wie Frustration in der Kindererziehung oder mit schwierigen Anforderungen im Beruf und im Alltag.

Also – nein. Es war so wie es war, jeder hat das gemacht, was er zu dem Zeitpunkt konnte.

Du hättest es nicht verhindern können.

Doch du kannst jetzt daraus lernen für diese neue Chance, die ihr euch beide geben wollt oder für eine neue Beziehung.

Das kannst du tun.

Dir selbst vergeben, deinen Anteil daran, den du sicherlich hattest. Denn du wusstest es offenbar nicht besser, genau so wie die vielen anderen da draußen, denen ähnliches passiert ist. Wir haben nun mal BEZIEHUNG nicht gelernt. Und für den Partner keine Gebrauchsanleitung mitbekommen.

Warum also ist der Betrug passiert?

Es ist passiert, weil ungestillte Sehnsüchte da waren und dein Partner /deine Partnerin – wie so viele Menschen –  im Außen nach dem Glück gesucht hat.

Es ist passiert, weil euch vermutlich das Vertrauen ineinander abhanden gekommen ist. Das Gefühl, verstanden zu werden.

Es ist passiert, weil ihr aufgehört habt, euch wirklich nahe zu kommen: gute Gespräche zu führen, Zeit miteinander zu verbringen und gemeinsame Interessen zu entwickeln. Und Zeit miteinander bedeutet nicht, dass immer andere dabei sind. Wer sich nur mit anderen Paaren und Freunden trifft, läuft voreinander davon.

Es ist passiert, weil ihr euch auf das Negative im Leben fokussiert habt. Dann wird zu viel kritisiert und genörgelt und das Beziehungsklima wird vergiftet.

Bedenke:  Auf 5 lobende wertschätzende Bemerkungen dürfte nur eine Kritik kommen. Und die sollte „gut“ formuliert sein, um nicht zu verletzen.

Es ist passiert, weil euch die gegenseitige Wertschätzung abhandengekommen ist. Gesehen werden, wichtig sein, ehrliches Interesse spüren, das wird so sehr vermisst.

Doch der Hauptgrund ist vermutlich der:

Es ist passiert, weil Leidenschaft und Abenteuer das sind, was Menschen reizt und was gleichzeitig in langjährigen Partnerschaften kaum mehr vorhanden ist und logischerweise nur künstlich kreiert werden kann.

Das ist der schwierigste Punkt, denn er lässt den langjährigen Partner quasi chancenlos gegenüber jeder neuen anderen Begegnung.

Hätte man dafür sorgen können?

Möglicherweise ja. Doch nur, wenn beide vorher im offenen Gespräch gewesen wären. Es bedeutet tatsächlich etwas Aufwand, Kreativität und Willen, das miteinander zu erschaffen

Doch wenn man im Gespräch bleibt über die gegenseitigen Wünsche, dann hat man überhaupt eine CHANCE, etwas in der Richtung zu initiieren zu überlegen.

Wenn man nur einen Funken immer wieder an Anstrengung aufbringen würde für die bestehende Partnerschaft, die man dann für eine Affaire oder neue Verliebtheit aufbringt, dann gäbe es nicht die Notwendigkeit, sich anderweitig zu orientieren.

 

Fakt ist:

Je stabiler, zufriedener und gefestigter ein Mensch ist, je glücklicher mit sich selbst und seinem Tun, umso besser ist er als Beziehungspartner.

Denn jemand mit einem Loch im Herzen, mit eigenen großen Baustellen der Unzufriedenheit und des mangelnden Selbstwerts, wird immer auf der Suche sein nach der Rettung im Außen. Der Partner soll dann alles für ihn oder sie sein. Er sollte alle Unzulänglichkeiten ausgleichen, alles Sehnsüchte erfüllen, alle Löcher im Herzen stopfen. Doch das kann realistischerweise niemand und schon gar nicht zu 100%. Sicherlich gibt es Partner, die besser zueinander passen als andere. Doch mit so hohen Erwartungen ist jeder überfordert.

Das heißt: Werde ein guter Beziehungspartner und lerne mit dir selbst glücklich zu sein. Gib dir ganz viel Liebe nach innen, sei gut zu dir selbst. Rede vor allem gut mit dir, wie mit einem besten Freund. Und genau so möchte auch dein Partner behandelt werden. Wie ein echter Schatz.

Das Wort wird leider inflationär, manchmal sogar zynisch verächtlich verwendet. Dabei weist es uns den Weg für eine glückliche Partnerschaft.

Sieh dich selbst als wertvollen Schatz, der Liebe verdient, einfach weil du so bist wie du bist. Du wirst Stärke ausstrahlen und positive Energie und damit den Beziehungspartner/in in dein Leben ziehen, der/die dir gut tut.

Und ich bin nicht der Meinung, dass es dann egal wäre, wen du heiratest. Das ist es nicht. Auch wenn so ein dummer Buchtitel das behauptet. Hochgelobt vielerorts, ich weiß. Ich halte nicht viel davon. , Es ist richtig, dass Selbstliebe bzw. ein gutes Selbstwertgefühl  eine wichtige Voraussetzung ist für eine stabile Beziehungsfähigkeit. Doch egal ist es deshalb noch lange nicht, wen du wählst als Lebenspartner.

Denn: wenn jemand zu große Löcher im Herzen hat und sich weigert, dafür selbst die Verantwortung zu übernehmen, dann kannst du ihn nicht retten. Wenn du ein Helfersyndrom hast, wirst du es lange genug versuchen, doch das kann niemand anders für einen tun. Für die Löcher im Herzen ist jeder selbst verantwortlich und muss sich darum kümmern, Hilfe zu bekommen, diese zu heilen. Und da ist oft professionelle Hilfe gefragt. Zum Beispiel sind manche einfach beziehungsunsicher und überzeugt, der andere werde sie ohnehin eines Tages verlassen. Also können sie nicht sicher sein und brauchen sozusagen ein zweites Standbein, eine Affaire, die sicher stellt, dass im Fall der Fälle noch jemand da ist.

Der andere Partner hat in dem Fall keine Chance. Es liegt an dem Beziehungsmuster, der Angst, verlassen zu werden. Das zeigt auf, wie wichtig es ist, sich seiner eigenen Baustellen und Trigger bewusst zu werden und daran zu arbeiten. Ich weiß, blödes Wort „arbeiten“. Nenn es entwickeln, wachsen, heilen, ganz werden. Das muss auch nicht weh tun. Im Gegenteil. Es bringt Lebensfreude.

 

Je stabiler und glücklicher du mit dir selbst und dem Leben bist, umso größer sind die Chancen, dass deine bestehende Beziehung sich erholt und gut entwickelt –oder du eine neue findest und diesmal glücklich wirst.

Ich hoffe ich konnte etwas Licht in die quälenden Fragen nach dem Warum bringen. Damit du dir  endlich Antworten geben kannst, dich frei sprechen kannst von Schuld, die Frage nach dem „hätte ich vielleicht doch/nicht“ fallen lassen kannst.

Shortcut:

Ja, du hattest deine Anteile am Beziehungsgeschehen und warst auch nicht der allerbeste Beziehungspartner. Ja dafür darfst du die Verantwortung übernehmen und es künftig besser machen. Nein, der Betrug ging nicht wirklich um dich. Es liegen ganz viele Gründe im Fremdgeher selbst. Nein, du musst nicht mit jedem glücklich werden können. Manche Menschen passen auch einfach nicht zusammen.  Ja, du kannst und darfst wieder glücklich werden. Du schaffst das! Gerne helfe ich auch dabei.

Was du tun kannst ist aufhören, solche Shit Gedanken zu denken, die dich nur runter ziehen und stattdessen selbst ein glücklicher, stabiler, zufriedener Mensch zu werden. Umso attraktiver wirst du für andere.

Wenn du diesen Text/ diese Podcastfolge hilfreich findest, teile sie gerne weiter. Wer noch könnte sie gebrauchen?

Sei gut zu dir, du wunderbarer Mensch.

Deine Kerstin von Lichtfinder

Kerstin Bulligan

Kerstin Bulligan

Autorin & Menschlichkeitsexpertin

Kerstin Bulligan ist Coach für friedliche, erfüllte Beziehungen und Lebensfreude. Ihr Lichtfinder Lebensfreude Podcast gehört zu den geschätzten und beliebten Podcasts im Bereich Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung. Der Umgang mit Schwierigkeiten im menschlichen Miteinander und Wege zu Verbindung mit sich selbst und anderen sind Kernthemen.